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Der polnische Künstler Pawel Althamer ist bekannt für seine subtilen und diskreten Arbeiten, die ein oft ganz persönliches Areal zwischen Kunst und Alltag abstecken, während sie gleichzeitig die gewöhnlichen Formen der künstlerischen Repräsentation vermeiden.
Eines seiner bekanntesten Stücke heißt „Der Film" (2000). Es stellte seinen Beitrag zu „Manifesta 3" dar, einer Ausstellung, die im Jahre 2000 in Ljubljana stattgefunden hat. Pawel Althamer schuf ein scheinbar alltägliches Szenario auf einem belebten städtischen Platz, das die Vorübergehenden kaum zur Kenntnis nahmen und das er zu einem Film verarbeitet hat. Auf diesem Platz konnte man einen Obdachlosen entdecken, einen alten Mann, der auf einer Bank saß, einen Straßenmusiker, der in Wirklichkeit zu der Filmmusik beitrug, zwei weibliche Teenager, die einen Joint rauchten, einen Skateboarder, der seine Kunststücke vollführte, einen Polizisten und ein sich küssendes junges Paar. Nach dreißig Minuten verließen alle Mitspieler den Platz. Diese Situation, eine Art von unangekündigtem Straßentheater, wurde an jedem Tag der Ausstellung von neuem wiederholt, konnte jedoch nur von sehr aufmerksamen Beobachtern bemerkt werden. Vor allem konnten sie nur alle Elemente des gesamten Stücks erfassen, wenn sie mehrmals an den Platz zurückkehrten. Im letzten Jahr nahm Althamer mit seiner ähnlich verborgenen Aktion „Der Doppelgänger" (2002) an einer Gruppenausstellung im Museum Ludwig in Köln teil. Althamer hatte einen Doppelgänger seiner selbst engagiert, der die Aufgabe hatte, gelegentlich durch das Museum zu wandern und die Besucher zu filmen. Das Besondere daran war, dass der Künstler einen Doppelgänger ausgesucht hatte, der so aussah, wie Althamer sich selbst als Siebzigjähriger vorstellte.
Auf ganz ähnliche Weise hat Pawel Althamer mit seiner Arbeit „Das Publikum" in SPECTACULAR 1 die Beziehung zwischen Kunst und Realität erforscht und an den Besonderheiten des museum kunst palast erprobt.
Thomas Verheyen als "Besucher mit Handy".
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